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Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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Die Mensch-Tier-Bestattung

© envato elements

Treue Begleiter nach dem Tod

Die Mensch-Tier-Bestattung zählt in Deutschland zu den alternativen Bestattungsformen und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Dabei wird die Urne eines Menschen und seines Haustiers in einem gemeinsamen Grab beigesetzt.

Was versteht man unter einer Mensch-Tier-Bestattung?

Gemeinsame Gräber von Menschen und Tieren sind keine neuzeitliche Erfindung, denn diese Bestattungsform gibt es schon seit etwa 10.000 Jahren. Damals ließen einige Menschen ihre vierbeinigen Freunde, die Vorfahren von Katze und Hund, mit sich selbst bestatten.

Seit einigen Jahren gibt es auch in Deutschland bestimmte Friedhöfe, die das gemeinsame Bestatten der Asche von Herrchen und Haustier anbieten. Dabei wird aber abgesehen vom gemeinschaftlichen Grab streng auf die Trennung von Menschen und Tier geachtet.

Wer wünscht sich eine Mensch-Tier-Bestattung?

Speziell Menschen, die keine Familie mehr haben wünschen sich, mit ihrem tierischen Weggefährten beigesetzt zu werden. Viele möchten ihrem Lieblingstier aber auch so im Tod verbunden bleiben und entscheiden sich deshalb für diese Bestattungsform. Einige Menschen wissen nicht, was sie mit der Asche ihres verstorbenen Haustieres machen sollen und kommen so auf die Mensch-Tier-Bestattung.

© envato elements

Wo kann man sich in Deutschland mit seinem Tier beerdigen lassen?

2015 hat in Deutschland der erste Mensch-Tier-Friedhof eröffnet, auf dem Mensch und Tier gemeinsam bestattet werden können. Mittlerweile gibt es solche Friedhöfe auch in Hamburg, Essen, Braubach, Ladenburg, Görlitz oder Grefrath. Meistens sind die Friedhöfe auch für Gräber von Nicht-Ortsansässigen offen.

Es gibt Friedhöfe, die eigene Bereiche für die Mischgräber haben. Die Mensch-Tier-Gräber sind dort von den übrigen Gräbern getrennt. Je nach Friedhof können von Kleintieren bis zu Pferden verschiedene Tiere mit ihren Herrchen beigesetzt werden.

Wann wird das Haustier bestattet?

Wenn sowohl das Herrchen als auch das Haustier verstorben sind, kann das Tier mit dem Menschen beerdigt werden. Lebt das Tier nach dem Tod seines Besitzers noch weiter, kann es auch nachträglich im Grab beigesetzt werden.

Wie läuft eine Mensch-Tier-Bestattung ab?

Im Grunde handelt es sich um eine normale Urnenbestattung mit dem Unterschied, dass auch tierische Asche beigesetzt wird. Die beiden Urnen werden zwar im gleichen Grab beerdigt, ansonsten werden die Körper nach ihrem Tod aber streng voneinander getrennt.

Sowohl die Überführung des Leichnams als auch die Einäscherung erfolgt separat. Der Mensch wird im Humankrematorium, das Tier im Tierkrematorium verbrannt. Das Mischen der Asche in einer Urne ist ebenfalls nicht erlaubt. Auch das Aussegnen des Haustiers darf nicht direkt auf der Trauerfeier seines verstorbenen Besitzers stattfinden. Offiziell haben die Tiere nur den Status einer Grabbeigabe, denn sonst wäre die Mensch-Tier-Bestattung in Deutschland überhaupt nicht möglich.

Es gibt auch Friedhöfe, die eine Mensch-Tier-Bestattung als Erdbestattung anbieten. In diesem Fall wird der menschliche Leichnam in einem Sarg beerdigt, während das Haustier weiterhin eingeäschert wird.

 

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Die Vorteile einer Mensch-Tier-Bestattung:

Der wesentliche Vorteil der Bestattungsform ist die Möglichkeit, auch nach dem Tod mit dem eigenen Haustier verbunden zu bleiben. Außerdem entfällt bei der Mensch-Tier-Bestattung ein einzelnes Tiergrab, was weniger Aufwand für die Hinterbliebenen bedeutet.

Die Kosten Mensch-Tier-Bestattung:

Die Preise für Mensch-Tier-Bestattungen variieren. In Ladenburg kostet die Reservierung für eine Mensch-Tier-Bestattung mit Urne rund 4.700 Euro oder mit Sarg 6.500 Euro. Hinzu kommen dann etwa 340 Euro für die Tierurne. Die Grabpflege ist Teil des Gesamtpreises. Trotzdem ist die Mensch-Tier-Bestattung mit Kosten von etwa 5.000 Euro keine besonders günstige Bestattungsform.

Fazit:

Mit der Mensch-Tier-Bestattung kann man sich hierzulande zusammen mit seinem Haustier beisetzen lassen. In der Regel ist werden dafür sowohl Mensch als auch Tier in ihren jeweiligen Krematorien verbrannt. Einige Friedhöfe bieten auch eine Erdbestattung für den verstorbenen Menschen an. Das Haustier wird aber immer eingeäschert.

Da die Haustiere nur als Grabbeigaben gelten, darf für sie keine Aussegnung auf der Trauerfeier stattfinden. Die Mensch-Tier-Bestattung ist für Menschen interessant, die zu Lebzeiten eine enge Bindung zu ihrem Tier hatten. Mit dieser Bestattungsform lässt sich die Bindung auch nach dem Tod fortführen. Allerdings gehört die Mensch-Tier-Bestattung nicht zu den günstigsten Bestattungsformen.