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Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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Die Körperspende

© envato elements

Das Spenden des Leichnams

Die Körperspende als eine Form der Feuerbestattung zählt in Deutschland zu den alternativen Bestattungsformen. Mit ihr kann man seinen Körper nach dem Tod der Wissenschaft zur Verfügung stellen. Wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, wird der Leichnam für eine gewisse Zeit von wissenschaftlichen Instituten zur Ausbildung genutzt und erst nach einigen Jahren zur Urnenbestattung eingeäschert.

Wer kann (kein) Körperspender werden?

Je nach Institut gelten unterschiedliche Kriterien. Die Institute legen jedoch generell Wert darauf, dass Körperspender keine ansteckenden Krankheiten wie Tuberkulose, Hepatitis oder HIV hatten.
Schwere Verletzungen, fehlende Gliedmaßen oder Organe sind ebenfalls oft Ausschlusskriterien. Organspender sollten also nicht gleichzeitig Körperspender sein. Auch extremes Übergewicht oder nach dem Ableben durchgeführte Obduktionen sind für Körperspenden hinderlich.
Außerdem müssen potenzielle Körperspender fast immer ein gewisses Mindestalter erreicht haben. So soll verhindert werden, dass Medizinstudierende durch eine Leiche in ihrem Alter einen Schock erfahren. Das Mindestalter liegt daher meistens zwischen 50 und 60 Jahren.

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Wie läuft eine Körperspende ab?

Wer seinen Körper nach dem Tod für medizinische Zwecke nutzen lassen möchte, muss zunächst einen Fragebogen sowie ein Anmeldeformular des gewünschten medizinischen Instituts ausfüllen. Idealerweise sollte das gewählte Institut nahe am eigenen Wohnort liegen, weil der Leichnam im Todesfall schnell transportiert und konserviert werden muss.

Bei den Universitäten ist für Körperspenden meistens eine Gebühr fällig. Anschließend entscheidet das jeweilige Institut darüber, ob die Spende des eigenen Körpers möglich ist. Akzeptierte Körperspender bekommen dann einen Körperspendeausweis des Instituts. Darauf sind die im Todesfall benötigten Kontaktdaten vermerkt.

Die Körperspende ist meist kein verbindlicher Vertrag, sondern lediglich eine Absichtserklärung. Dadurch kann man ohne Begründung jederzeit von der Spende seines Körpers zurücktreten.

Stirbt ein Körperspender, wird sein Tod von einem Arzt bestätigt. Der Körper wird dann von einem Bestatter in das gewählte Institut gebracht und dort analysiert.

Der letztliche Verwendungszweck variiert je nach Körper: Neben dem Präpkurs für Medizinstudenten kann der Körper auch für die Fortbildung von Ärzten oder die Forschung benutzt werden. Dazu friert man den Leichnam ein oder konserviert ihn.

Nach der Nutzung des Körpers wird der Leichnam eingeäschert. Auf Wunsch werden die Hinterbliebenen dann zur Trauerfeier und Urnenbestattung eingeladen.

Wie lange dauert es bis zur endgültigen Beisetzung?

Bis zur Bestattung von Körperspendern kann es zwei oder drei Jahre dauern. Wenn eine Dauerspende gewünscht ist, wird der Leichnam erst nach vielen Jahren feuerbestattet.

Wo kann man seinen Körper spenden?

Bei über 30 wissenschaftlichen Instituten in ganz Deutschland – zum Beispiel der Universitätsmedizin Berlin, der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Uniklinik RWTH Aachen, der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der Goethe-Universität Frankfurt am Main, der Universitätsmedizin Mainz oder der Medizinischen Hochschule Hannover.

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Wo werden Körperspender beigesetzt?

Viele Institute haben auf Friedhöfen eigene Gräberfelder, wo Körperspender meist anonym bestattet werden. Die Institute organisieren aber auch jährliche Gedenkfeiern, bei denen die Hinterbliebenen sich von den Verstorbenen verabschieden können.

Die Vorteile einer Körperspende:

Körperspenden tragen nach ihrem Tod zur medizinischen Aus- und Weiterbildung bei und wollen sich so oftmals für die medizinische Hilfe bedanken, die sie zu Lebzeiten erfahren haben. Sie möchten also über ihre Lebenszeit hinaus Gutes tun. Außerdem entlasten Körperspender ihre Angehörigen finanziell, da die Körperspende zu den günstigeren Bestattungsformen zählt.

Die Kosten einer Körperspende:

Für Körperspenden werden inzwischen etwa 500 bis 1.500 Euro aufgerufen. Dieser Betrag deckt die Folgekosten für Überführung, Kremation, Urne und Friedhofsgebühren. Zudem beugt man so einem Überschuss an Körperspenden vor. Früher waren Körperspenden häufig kostenlos.

Fazit:

Die Körperspende erlaubt es, deutschlandweit den eigenen Körper medizinischen Instituten zur Verfügung zu stellen und so zur Aus- und Weiterbildung beizutragen. Dafür müssen Unterlagen eingereicht werden und der Körper den Anforderungen des gewählten Instituts entsprechen.

In der Regel vergehen bis zur Beerdigung mehrere Jahre. Dafür fallen die Bestattungskosten im Vergleich zu herkömmlichen Bestattungsformen wie der Erd- oder Feuerbestattung deutlich geringer aus.