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Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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Das Verstreuen der Totenasche

© envato elements

Die Totenasche

Das Verstreuen der Asche verstorbener Menschen zählt in Deutschland zu den alternativen Bestattungsformen. Grundsätzlich gehört das Verstreuen von Asche wie auch die Waldbestattung, die Mensch-Tier-Bestattung oder die Seebestattung zu den sogenannten Feuerbestattungen.

Was versteht man unter dem Verstreuen von Asche?

Bei dieser Bestattungsart wird die in einen Sarg gebettete verstorbene Person zunächst in einem Krematorium verbrannt. Dazu ist eine sogenannte Kremationsverfügung ratsam. Anschließend wird die Aschekapsel wie bei einer gewöhnlichen Feuerbestattung in einer Urne aufbewahrt. Das Verstreuen der Asche unterliegt bestimmten Vorschriften und ist in Deutschland nur an einigen wenigen Orten in einem eingeschränkten rechtlichen Rahmen erlaubt.

Wer entscheidet sich für das Verstreuen seiner Asche?

In der Regel wünschen sich besonders naturverbundene Menschen von ihren Hinterbliebenen, dass ihre Asche nach ihrem Ableben verstreut wird. Die Verstorbenen möchten ihre Nähe zur Natur auch nach ihrem Tod aufrechterhalten.

Wer darf die Asche von Verstorbenen verstreuen?

In Deutschland dürfen Bestattungsunternehmen die Totenasche nicht direkt an Hinterbliebene aushändigen. Dort, wo das Verstreuen der Asche in Deutschland möglich ist, muss der Bestatter selbst die Asche an einem bestimmten Ort verstreuen.

Wo darf man in Deutschland Totenasche verstreuen?

Eigentlich ist das Verstreuen von Asche eines Verstorbenen in Deutschland nicht erlaubt. Der Grund hierfür liegt im sogenannten Friedhofszwang. Es gibt jedoch einige Regionen, wo das Asche-Verstreuen trotzdem möglich ist.
In Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen bieten einige Friedhöfe spezielle Aschestreuwiesen an. Das sind ausgewiesene Flächen auf Friedhöfen, auf denen das Verstreuen von Totenasche erlaubt ist. Viele Friedhöfe entfernen vor dem Verstreuen von Asche die Grasnarbe, um sie danach wieder aufzulegen. Andere lassen dagegen besonders hohe Wiesen wachsen, um die Asche besser aufnehmen zu können.

Sonderfall Bremen:

Im Bundesland Bremen ist es unter Umständen sogar erlaubt, die Urne den Hinterbliebenen zu übergeben. Diese können die Asche anschließend auch auf ihrem Privatgelände verteilen. Das Vorgehen ist an drei Bedingungen geknüpft:
Erstens muss die verstorbene Person zu Lebzeiten in Bremen gemeldet gewesen sein. Zweitens muss der Verstorbene einen Hinterbliebenen für die Totenfürsorge festlegen. Drittens muss der Wunsch, nicht auf einem Friedhof beerdigt zu werden, schriftlich dokumentiert sein. Dazu zählt auch das Bestimmen eines Orts für die Verstreuung der Asche.

© envato elements

Wo darf man im Ausland Totenasche verstreuen?

Im Ausland ist das Verteilen von Asche häufig landesweit legal – etwa in den Niederlanden, der Schweiz oder Spanien. Je nach Land darf die Asche aber nicht einfach überall verteilt werden. Mit einer Verstreuung im Ausland ist allerdings eine Menge an bürokratischem Aufwand verbunden. Unterstützung beim Asche-Verstreuen im Ausland bieten einige deutsche Bestattungsunternehmen.

Wann wird das Verstreuen von Totenasche deutschlandweit erlaubt?

Derzeit ist eine Erlaubnis des Asche-Verstreuens in ganz Deutschland nicht in Sicht. Tendenziell kommt es hierzulande aber immer häufiger zu Lockerungen des Friedhofszwangs und dem Erlauben alternativer Bestattungsformen. Vielleicht ist es also in nicht allzu ferner Zukunft in ganz Deutschland möglich, zumindest an ausgewiesene Orten Totenasche zu verstreuen.

Wie läuft eine Bestattung auf einer Aschestreuwiese konkret ab?

Der Ablauf ist dem einer Urnenbestattung äußerst ähnlich. Der wesentliche Unterschied liegt in der Urne, die speziell für das Verstreuen ausgelegt ist. Eine solche Urne verfügt über eine eigene Mechanik, mit der die Totenasche verstreut wird. Der Bestatter betätigt den Mechanismus auf der Aschestreuwiese. Die Asche rieselt dann nach unten aus der Urne und geht mit der Zeit in den Boden über.
Meistens ist die Bestattungsform anonym. Oft erinnert aber ein kleines, personalisiertes Schild an den Verstorbenen. Manchmal wird auch nur ein nummerierter Stein an anderer Stelle vergraben, um den Verstorbenen weiter identifizieren und an ihn erinnern zu können.

Die Vorteile des Verstreuens von Asche:

Gerade im Ausland besteht eine große, vielfältige Auswahl an Orten zum Asche-Verstreuen. Aber auch in Deutschland ermöglicht das Verstreuen der Totenasche eine besonders natürliche Bestattung.
Viele Menschen empfinden außerdem ein Gefühl von Selbstbestimmtheit und Freiheit, wenn sie sich nicht auf einen bestimmten Friedhofsplatz festlegen müssen. Einigen gefallen klassische Grabsteine schlichtweg optisch nicht. Sie finden eine Wiese als Bestattungsort deutlich attraktiver. Für viele schließt sich mit der Verstreuung auch der natürliche Kreislauf des Lebens.
Beim Asche-Verstreuen ist durch die Ortsunabhängigkeit natürlich keine Grabpflege nötig. Weitere bei Gräbern übliche Folgekosten entfallen damit komplett.

Die Kosten des Verstreuens von Asche:

Die Bestattungskosten sind daher sehr überschaubar. Eine Einäscherung kostet etwa 200 Euro, Urnen sind ab circa 60 Euro erhältlich. Für einen Streuwiesenplatz werden rund 1000 Euro aufgerufen.

Fazit

Das Asche-Verstreuen ist eine Form der Feuerbestattung ohne festen Beisetzungsort, bei der die Asche über einen Mechanismus in der Urne verteilt wird.

In Deutschland ist diese Bestattungsform nur eingeschränkt möglich. In vielen anderen Ländern ist das Verstreuen von Totenasche dagegen landesweit erlaubt.

Die Totenasche zu verstreuen ist eine der preiswertesten Bestattungsformen und ähnelt in ihrem Ablauf der klassischen Feuerbestattung. Sie richtet sich an Menschen, die zu Lebzeiten gerne Zeit in der Natur verbracht haben und nach ihrem Ableben anonym in diese übergehen wollen.