Die Almwiesenbestattung

Quelle: envato elements

Eine Almwiesenbestattung ist eine besonders naturnahe Beisetzungsform. Dabei wird die Asche des Verstorbenen auf einer Almwiese beigesetzt oder verstreut. In Deutschland ist die Durchführung einer solchen Bestattung verboten. Trotzdem können sich auch deutsche Staatsbürger auf einer Almwiese bestatten lassen.

Was versteht man unter einer Almwiesenbestattung?

Die Almwiesenbestattung findet auf einer Alm- beziehungsweise Blumenwiese in den Bergen statt und basiert auf der Feuerbestattung. Die Asche der verstorbenen Person kann auf zwei verschiedene Arten beigesetzt werden. So kann die Totenasche entweder in einer biologisch abbaubaren Urne begraben oder direkt auf der Almwiese verstreut werden. Almwiesenbestattungen sind immer auch anonyme Bestattungen. Nach der Beisetzung ist es nämlich nicht möglich, Grabsteine, Kreuze oder andere auffällige Verweise auf den Verstorbenen zu errichten. Lediglich Blütenblätter, kleinere Steine oder Räucherstäbchen sind als vorübergehende Andenken erlaubt. Die Wiese soll dadurch so natürlich wie möglich bleiben.

Wer entscheidet sich für eine Almwiesenbestattung?

Gerade für naturverbundene Menschen stellt die Almwiese einen idealen Bestattungsort dar. Die idyllische Lage in einem Blumenfeld im Bergpanorama spricht viele Menschen an, die sich ihre letzte Ruhe in der freien Natur wünschen.

Wer bietet Almwiesenbestattungen für deutsche Staatsbürger an?

Es gibt einige Anbieter, die Almwiesenbestattungen in Deutschland organisieren. Denn hierzulande ist nur die Durchführung, aber nicht die Organisation einer solchen Bestattung verboten. Die Urne wird dazu in ein ausländisches Bestattungsinstitut überführt. So können die deutschen Vorschriften legal umgangen werden. Die meisten Bestattungsinstitute bieten ihren Service auch im Internet an.

Wo sind Almwiesenbestattungen möglich?

Anders als in Deutschland sind Almwiesenbestattungen in der Schweiz erlaubt, denn dort gibt es keine Friedhofspflicht. In der Schweiz gibt es mehrere Flächen für die Almwiesenbestattung, zum Beispiel die Oase der Ewigkeit in Beatenberg, den Regionalen Naturpark Thal oder die Bergalm über dem Thunersee. Die Flächen für die Almwiesenbestattung sind jederzeit öffentlich zugänglich.

Wie läuft eine Almwiesenbestattung ab?

Der grundsätzliche Ablauf ist dem einer Feuerbestattung sehr ähnlich. Nach der Einäscherung in Deutschland wird die Asche in einer Urne zum Beisetzungsort transportiert und die Almwiesenbestattung durchgeführt. Dazu wird die biologisch abbaubare Urne in ein vorher ausgehobenes Loch in der Almwiese herabgelassen. Auf Wunsch ist es je nach Anbieter möglich, die Urne direkt unter einem Edelweiß beizusetzen.

Alternativ wird die Asche wie beim auch hierzulande teilweise erlaubten Verstreuen der Asche ohne Urne unmittelbar unter der Grasnarbe verstreut. Die Beisetzung dauert etwa eine Stunde. Trauerfeiern sind bei Almwiesenbestattungen möglich, aber nicht verpflichtend. Tendenziell finden Almwiesenbestattungen aber eher in einem kleineren Kreis statt. Die Trauerfeier kann individuell gestaltet werden. Typische Friedhofsdekorationen wie Blumensträuße oder Kränze sind allerdings nicht erlaubt.

Die Vorteile der Almwiesenbestattung:

Mit einer Almwiesenbestattung können Verstorbene wieder Teil der Natur und ihres Kreislaufs werden. Neben der idyllischen Lage in einer Berglandschaft bieten Almwiesenbestattungen den Vorteil, dass die Flächen rund um die Uhr frei zugänglich sind. Außerdem gibt es weniger Vorschriften und Pflichten als bei Beisetzungen auf einem klassischen Friedhof. Denn bei der Almwiesenbestattung gibt es kein Grab zu pflegen. Das heißt auch: Diverse Kosten, etwa für die Grabpflege oder den Grabstein, entfallen.

Die Kosten einer Almwiesenbestattung:

Nach den üblichen Kosten für die Einäscherung fallen bei Almwiesenbestattungen nur noch überschaubare Kosten für den Transport in die Schweiz sowie die Beisetzung der Asche an. Die Beisetzung allein kostet zwischen 300 und 400 Euro. Komplette, einfache Almwiesenbestattungen ohne Urnenbestattung und Trauerfeier beginnen schon bei rund 2.000 Euro. Die Kosten variieren je nach Region und den Wünschen des Verstorbenen oder seiner Angehörigen. Durchschnittlich kostet die Almwiesenbestattung insgesamt knapp 7.000 Euro, die Obergrenze liegt bei 10.000 Euro.

Fazit:

Die Almwiesenbestattung ist eine naturnahe und preiswerte Bestattungsform, bei der die Asche der verstorbenen Person auf ausgewiesenen Wiesen in den Schweizer Bergen beigesetzt oder verstreut wird. Sie richtet sich an Menschen, die zeitlebens eine enge Bindung zur Natur hatten. Der Ablauf der Beisetzung ähnelt einer Feuerbestattung beziehungsweise dem Verstreuen der Asche. Die Almwiesenbestattung hat keinen festen Beisetzungsort und ist auch für deutsche Staatsbürger möglich